Der PLM Einkaufsleitfaden

In 7 Schritten zur fundierten Entscheidung

Die Auswahl eines passenden PLM-Systems (Product Lifecycle Management) ist eine strategische Entscheidung, die nicht nur technische Anforderungen betrifft, sondern langfristige Auswirkungen auf die gesamte Organisation haben kann. Um insbesondere Geschäftsführern und Entscheidern eine strukturierte Orientierungshilfe zu bieten, wurde dieser PLM-Einkaufsleitfaden entwickelt. Ziel ist es, den Entscheidungsprozess durch fundierte, praxisnahe Überlegungen zu erleichtern.

Die folgenden Schritte verstehen sich als Werkzeug zur wissensbasierten Entscheidungsfindung – einem methodischen Ansatz, der auf einer Kombination aus Zusammenarbeit, Beratung und empirischer Evidenz basiert. Gerade bei komplexen Themen wie der Einführung eines PLM-Systems hilft dieser Ansatz dabei, nachhaltige, strategisch sinnvolle Entscheidungen zu treffen.

Voraussetzungen für einen erfolgreichen Auswahlprozess

Der Projektmanager als zentrale Schnittstelle
Eine erfolgreiche Einführung beginnt mit der richtigen internen Organisation. Der Projektmanager übernimmt eine Schlüsselrolle: Er sammelt alle relevanten Informationen, steht beratend zur Seite und fungiert als Bindeglied zwischen den Abteilungen. Wichtig: Er muss nicht der Hauptentscheider sein, sollte aber alle Fäden in der Hand halten.

Key Performance Indicators (KPIs) definieren
Bevor Sie mit der eigentlichen Systemsuche beginnen, sollten klare KPIs für das PLM definiert und priorisiert werden. Nur so lässt sich objektiv bewerten, ob eine Lösung den Anforderungen gerecht wird.

Nachhaltigkeit mitdenken
Ein PLM-System ist kein kurzfristiges Tool, sondern wird integraler Bestandteil Ihrer Unternehmenskultur. Entscheiden Sie sich nicht nur für eine Software, sondern für eine langfristige Partnerschaft mit einem Anbieter, der Ihre technische Infrastruktur ebenso berücksichtigt wie Support und Betreuung.

Zeit als strategischer Faktor
Eine durchdachte Vorbereitung ist entscheidend. Planen Sie genügend Zeit ein, um interne Prozesse, Verantwortlichkeiten und Anforderungen zu analysieren und die Einführung systematisch anzugehen.

Die 7 entscheidenden Fragen bei der Auswahl eines PLM-Systems

1. Welchen Nutzen und welche Funktionen bietet das PLM-System? Ein tiefes Verständnis für den Funktionsumfang der Software ist essenziell – auch über den aktuellen Bedarf hinaus. Nur so können zukünftige Anforderungen effizient adressiert werden. Worauf zu achten ist: Projektverfolgung, Reporting-Tools, Kommunikationsfunktionen und eine anwenderfreundliche Bedienung.

2. Wie unterstützt die Lösung die Standardisierung oder Konsolidierung bestehender Prozesse? Ein starkes PLM-System vereinfacht Prozesse, reduziert Redundanzen und sorgt für mehr Effizienz. Worauf zu achten ist: Flexibel anpassbare Workflows, die sich nahtlos in bestehende Geschäftsprozesse integrieren lassen.

3. Unterstützt das System bestehende Multi-CAD-Umgebungen? Die Kompatibilität mit Ihrer bestehenden Infrastruktur schützt frühere Investitionen und minimiert Reibungsverluste. Worauf zu achten ist: Integrationsfähigkeit mit gängigen CAD-Systemen sowie Upgrade-Kompatibilität.

4. Wie lange dauert die Einführung? Ohne eine klare Zeitplanung kann die Einführung zu einem kostenintensiven und ineffizienten Prozess werden. Worauf zu achten ist: Anbieter, die einen detaillierten, unternehmensspezifischen Einführungsplan vorlegen können.

5. Ist das System skalierbar? Ein gutes PLM-System wächst mit Ihren Anforderungen – und treibt idealerweise sogar das Wachstum mit voran. Worauf zu achten ist: Flexibler Systemaufbau, der schnelles Reagieren auf neue Anforderungen erlaubt.

6. Wie lässt sich das System in bestehende Prozesse integrieren? Ein "One-size-fits-all"-Ansatz reicht oft nicht aus. Die Lösung sollte zu Ihrem Unternehmen passen – nicht umgekehrt. Worauf zu achten ist: Maßgeschneiderte Anpassung der Software an unternehmensspezifische Anforderungen.

7. Wie unterstützt das System die Zusammenarbeit entlang der Supply-Chain? Gerade international tätige Unternehmen mit komplexen Lieferketten profitieren von einem PLM-System, das alle Beteiligten integriert. Worauf zu achten ist: Unterstützung für mehrere Organisationen, Benutzergruppen und Produktstrukturen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg.

Fazit: Mit Weitblick entscheiden

Ein PLM-System einzuführen, bedeutet mehr als nur Software zu installieren. Es ist eine strategische Entscheidung, die Ihre Effizienz, Ihre Innovationskraft und letztlich Ihren Unternehmenserfolg beeinflusst. Nehmen Sie sich die nötige Zeit, stellen Sie die richtigen Fragen und treffen Sie eine Entscheidung, die auf Wissen, Erfahrung und Weitsicht basiert.

Nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf und holen Sie sich Unterstützung für Ihre Entscheidung – zusammen mit unserem Expertenteam werden Sie die beste Lösung für sich finden.

Literatur:
Product Lifecycle Management: Ein Leitfaden für Product Development und Life Cycle Management
Das PLM-Kompendium: Referenzbuch des Produkt-Lebenszyklus-Managements